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Wenn es Nacht wird und alle schlafen, kommt Tomte Tummetott aus seinem Versteck hervor. Der kleine Wichtel mit dem langen weißen Bart und der roten Mütze beschützt die Menschen und Tiere. Doch in dieser Winternacht schleicht Mikkel, der hungrige Fuchs, über den Hof. Aber Tomte hat eine Idee ...
Astrid Lindgren (1907 - 2002) hat so unvergessliche Figuren wie Pippi Langstrumpf oder Michel aus Lönneberga geschaffen. Sie wurde u.a. mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.
Jedes Kind sollte seinen Tomte haben, den kleinen Wichtelmann, der Sicherheit und Geborgenheit schenkt. Man kann ihn zwar als Menschenkind nicht sehen, aber man weiß, dass er da ist und immer genau das Richtige für Mensch und Tier tut. Mit "Tomte und der Fuchs" hat Astrid Lindgren eine Weihnachtsgeschichte der anderen Art geschrieben, eine Geschichte von Winter, Schnee und Hunger und von liebevollem Verständnis selbst für die scheinbaren Feinde einer Gemeinschaft. Denn das Buch handelt von einem Fuchs, der sich an einem Weihnachtsabend hungrig aus dem Wald zu einem Bauernhof schleicht, um dort etwas zu essen zu finden. Die geheimnisvollen Bilder und der magische Text erzählen von einem, der die Begegnung mit den Menschen scheut. Sein einsamer Weg führt ihn vorbei an hell erleuchteten Fenstern, am warmen Kuhstall und den frechen Mäusen hin zum Hühnerstall. Doch bevor er zum Räuber werden kann, taucht Tomte auf, "der auf leisen Sohlen umhergeht und wacht". Er kennt den Hunger des Fuchses und dessen Plan, ihn zu stillen. Aber ohne ihn zu verurteilen, weist Tomte ihn deutlich und bestimmt in seine Grenzen. Und mit einem Mal sieht der Fuchs gar nicht mehr unheimlich und Furcht einflößend aus. Jetzt, wo er nicht mehr allein ist, weil jemand Verständnis für seine elementaren Bedürfnisse hat und deshalb die Grütze mit ihm teilt, die die Kinder jeden Abend für ihn, den Bewacher, hinausstellen. Am Ende verschwindet der Fuchs wieder im Wald, "satt und zufrieden", ohne den Hühnern zu schaden. Dieses Buch ist ein "Seligkeitsding". Man kann nicht anders, als es leise raunend vorzulesen, denn Bilder und Worte vermitteln eine solch wunderbar geheimnisvolle Grundstimmung, dass jedes Kind gebannt das Ende erwartet, in dem sicheren Gefühl, dass, weil es Tomte gibt, am Ende alles gut ausgehen wird.
Gabriele Hoffmann (Leanders Leseladen, Heidelberg)